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Eurythmie

Als besonderes Angebot in unserem Kindergarten bieten wir die Bewegungskunst Eurythmie an. Einmal in der Woche nehmen unsere Kinder mit Frau Hesse Einblicke in diese Form der künstlerischen Ausdrucksweise. Die Eurythmie wurde ab 1912 durch Rudolf Steiner geschaffen und seitdem von vielen anderen Menschen weiterentwickelt. Das Wort „eu-rhythmos“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „schöne, harmonische Bewegung“. Die Formkräfte der Sprache und des Gesangs werden durch die Bewegung zum Ausdruck gebracht.

 

Singen und Sprechen sind beides Äußerungen der menschlichen Seele und so wird verständlich, dass Steiner die pädagogische Eurythmie des Öfteren als „beseeltes Turnen“ bezeichnete. Diese junge Kunst hat als Instrument die menschliche Gestalt. Durch Bewegungsgebärden, hauptsächlich der Arme, daneben aber auch durch solcher der Beine und des Kopfes und durch die Choreographie des einzelnen oder der Gruppe im Raume wird das ausgedrückt, was in der Musik oder in der künstlerisch gestalteten Sprache lebt.

 

Eurythmie ist eine Bewegungskunst. Durch Bewegung wird menschlicher Wille in der Welt wirksam. Wenn ich etwas will, muss ich mich in Bewegung setzen, um das Gewollte in die Tat umzusetzen. Ohne Bewegung bleibt das Gewollte im Bereich des Wunsches. Ich kann sagen: „Ich will das Fenster öffnen“‚: Bewege ich mich nicht hin und tue es wirklich, bleibt mein Wille in der bloßen Absicht stecken, und ich leide weiter in der Stickluft. Dadurch, dass uns viele Bewegungen durch die Maschine abgenommen werden, tritt aber als Folge davon Willensschwäche, ja oft sogar Willenslähmung auf. Gute Vorsätze ringsherum, aber wo bleiben die Taten? Wir sprechen immer so viel. Im Kopf wissen wir so gut, wie alles besser werden könnte, aber wenn gehandelt werden soll, wenn der Wille angesprochen wird, dann sieht es doch manchmal recht traurig aus.

 

Die Eurythmie vermittelt Schönheit, mit der sie unsere Seelen nährt. Seelennahrung ist es, was wir heute im höchsten Maße brauchen. Kein Ehrgeiz, schneller als andere zu laufen, keine Absicht, das Spiel gewinnen zu wollen, regen mich in der Eurythmie zum Bewegen an; auch die Muskeln werden nicht in besonderer Form trainiert. Kein äußerer Anlass zwingt mich in der Kunst zum Handeln. Ein reiner Willenseinsatz aus innerster Seele wird Handlungsimpuls.

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